M. Körber, Der Öselsche Nationalheld
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Erster Lebensabschnitt
In grauer Vorzeit («enne-muine») lebte in Oesel ein Landesältester («rahwa wanem»), Riese («wägimees»), Held («kangelane»)1 und Heerführer («maa-söa-kuningas»), ein Mann von übermenschlicher Grosse und Kraft, Namens Töll (auch «Töllu» und «Suur Töll» genannt). Seine Waffen waren ausser den gebräuchlichen auch Balken [167172], Granitblöcke [12] und Ochsenwagen [172], Den letztgenannten konnte er spielend um sich herumschwenken, indem er den Zeigefinger durch das am Deichselende zur Befestigung des Gespanns bestimmte Loch steckte. Mit Leichtigkeit vermochte er grosse Bäume zu entwurzeln [17l], mit einem Faustschlage Häuser zu zertrümmern. Als eines Stockes bediente er sich eines 5-fadigen Balkens, beim Besuche 4 der um Oesel gelegenen Inseln aber keines Bootes, da er das Meer stets zu durchschreiten pflegte [139], sogar bis zu seinem 10 Meilen entfernten Kohlgarten das Eiland Runö [156]. Vor dem Gange dahin ward der Kessel aufs Feuer gesetzt; begann das Wasser zu kochen, so war er schon wieder daheim in Tölluste, seinem Wohnsitz im Kirchspiel Pyha [148]. Gleich dem festländischen Nationalhelden hatte auch der öselsche 2 Brüder, ebenfalls Landesälteste, der eine in Dagden, der andere in Wolde. Mit dem letztern bediente er sich desselben Spatens. Hatte diesen der Woldesche nöthig, so pfiff er blos, dann schleuderte Tõll ihm das Geräth zu. Auf dieselbe Weise kam der Spaten nach Tölluste zurück. Auch mit seinem Bruder in Dagden pflegte er auf diese Art zu correspondiren [167 B]. [168.] Einst bestand er mit einem Riesen einen Kampf, indem beide gegen einander mächtige Felsblöcke schleuderten; zwei derselben sind noch jetzt zu sehen, etwa 7 Werst von einander entfernt im Kirchspiel Pyha [4]. Einmal ging er mit 700 Brettern auf dem Rücken seines Weges, da begegnete ihm ein Riese und begann Streit. Tõll zerschlug sämtliche Bretter auf dem Rücken des Gegners und steckte ihn selbst in die Tasche. Da derselbe ihm dort aber etwas unbequem wurde, zog er ihn wieder heraus und schleuderte ihn so hoch in die Luft, dass der arme Wicht erst nach längerer Zeit wieder zur Erde herabfiel [168]. Ein so grosser Mann bedurfte auch einer reichlichen Nahrung. Vor einer Schlacht wollte er sich durch eine gute Mahlzeit stärken. Man kochte ihm Gerstenbrei und füllte damit 7 Ochsenhäute. Nach der Sättigung griff er die Feinde an und schlug mit einer der Ochsenhäute so gewaltig auf sie ein, dass sie die Flucht ergriffen [168]. Auch Tõll hatte seine Feinde. Um ihn zu tödten, baten sie ihn, einen Brunnen zu reinigen und zu kalfatern. Arglos stieg er hinab, da warf man Mühlsteine hinein; doch er fing sie alle auf, kam heraus und warf sie einen nach dem ändern hin, dass sie gleich Rädern dahinrollten [168]. Einst landeten ausländische Feinde an Kielkonds Küste. Sofort sandte man nach Tölluste mit der Bitte um Hilfe, welche Tõll zwar zusagte, jedoch erst auf den nächsten Tag; denn er wolle zuvor in Dagden zur Badstube gehen. Als er nun aber des ändern Tages nach Kielkond kam, da reichte die blosse Kunde seines Herannahens hin, die Feinde zur Flucht auf ihre Schiffe zu treiben [169]. Hierauf begab er sich auf einen Hügel, um dort zu ruhen, mit dem Befehl ihn nicht ohne Kriegsgefahr zu wecken. Doch Hirtenkinder aus dem Dorfe Wödruck, neugierig, wie hoch er wohl in aufrechter Stellung sei, weckten ihn mit dem Ruf: «Töll, Töll, steh' auf, der Feind ist da!» Er erhob sich auf die Kniee, schaute über die Kiefernwipfel umher; die Kinder aber ergriffen beim Anblick eines so gewaltigen Mannes die Flucht. Nachdem er sich von der Neckerei überzeugt, rief er zornig: "Da ihr mich angeführt, werde ich nicht eher euch zu Hilfe kommen, bis euer Blut bis an die Fussknöchel reichen wird!» [13.] Und sein Ruf war so laut, dass die Berge erbebten und der Meeresspiegel sich kräuselte. Und als er dann noch das Haupt schüttelte, erregte die Bewegung seines Haares einen so heftigen Wind, dass viele Bäume im Kiefernwalde von Katvel niederstürzten, das Dach des Gesindes Mäepea abgerissen, bis in die Wolken erhoben wurde und schliesslich in den See von Lümmada fiel, wo es sich zu einer Insel bildete, auf der noch jetzt die Vögel nisten [109]. Da er aber diesen Uebermuth der Kinder ihrer schlechten Erziehung zuschrieb, beschloss er in seinem Zorn die Vernichtung des ganzen Dorfes. Sofort las er eine Menge Felsblöcke auf, um sie auf das Dorf zu schleudern. Doch der Zorn hatte seine Kraft so gesteigert, dass die Steine weit über das Dorf hinaus in einen Wald zwischen dem Dorf und Katvel niederfielen, wo man sich noch jetzt von ihrer Menge überzeugen kann. Hienach kehrte er wieder heim [13]. [169.] Doch schon am ändern Morgen erschienen Boten aus der Schworbe bei ihm mit der Bitte um Hilfe, da die aus Kielkond vor ihm geflohenen Feinde in Zerel gelandet seien und widerstandlos geplündert hätten, weil die ganze wehrhafte Mannschaft sich auf dem Meere befinde. Daher bäten sie auch um Kriegsvolk. Diesmal beeilte sich Töll. Zuerst steckte er in jede Jackentasche 10 Mann und liess oberhalb derselben zunähen, dann stellte er auf die Köpfe der Eingenähten wieder je 10 Mann, welche letztern gerade über den Rand der Taschen heraus zu schauen vermochten. Um aber die Erstickung der untern Männer zu verhüten, ward bei dem Munde eines jeden eine Oeffnung eingeschnitten. Als Waffen, für sich nahm er 2 Ochsenwagen mit, benutzte aber auch diese zur Aufnahme von Kriegsmannschaft, 20 Mann auf jeden Wagen. Ueberdies brachte er noch 20 Mann auf der Schulter, dem einen Vorderarm und zwischen seinem Gurt an. Dann befestigte er die Wagen aneinander, ergriff die Deichsel des vorderen Wagens und eilte der Schworbe zu. Auf der Fläche beim Dorfe Mäepea in Jamma stiess er auf den Feind und befahl den Angriff, er selbst aber übernahm zuschauend die Leitung des Kampfes. Als er jedoch die Uebermacht des Feindes gewahrte, hielt er den Zeitpunkt für gekommen, persönlich einzugreifen, [erfasste] mit jeder Hand einen Ochsenwagen und begann dieselben um sich herum so wuchtig zu schwenken, dass die Feinde wie Heuschwaden liegen blieben. Der Rest floh den Mentaschen Abhang hinunter; ein nachgeworfener 6-fadiger Balken tödtete denselben bis auf den letzten Mann [169]. Während des Herumschwenkens der Wagen war ein Rad abgeflogen, und sauste durch die Luft 5 Werst bis zum Kruge von Kolz, wo es mit solcher Wucht niederfiel, dass es den Wald niederwarf und den Boden so tief aufriss, dass der dortige See entstand. Nach der Vergrabung der gefallenen Feinde auf der Mentoschen Berghohe, begab er sich auf den Rückweg [l69, 112]. Hier sei unsrerseits eingeschaltet: es kann in einer Volkssage durchaus nicht befremden, dass die beiden dänischen Eroberungsversuche 1206 und 1222 im Norden Oesels (Karris) in den Westen und Süden der Insel verlegt werden, ebenso wenig aber auch, dass jene feindlichen Einfälle, zwischen denen doch 16 Jahre lagen, so nahe einander gerückt sind. Dasselbe geschieht ja auch in der Weissagung. Nur in einer Beziehung bewahrt dieses Sagenbruchstück die geschichtliche Wahrheit, sofern nämlich die beiden Einfälle einem und demselben Feinde zugeschrieben werden. [95, 96.] Dort, wo der Weg nach Karki und Jamma Pastorat sich von der Schworbeschen Strasse abzweigt, spürte der Held nach der Schlacht einige Müdigkeit, legte sich im Walde nieder und schlief 3 Tage und Nächte. Von seinem Schnarchen erbebte die Anhöhe, die Kiefern erzitterten, ja man verspürte in der ganzen Schworbe eine Erschütterung. Die Schworbianer aber kamen herzu, um den schlafenden Tõll zu schauen, und steckten als Zeichen der Dankbarkeit für die Errettung aus des Feindes Gewalt jeder einen frischen Zweig in die Erde um ihn her. [150, 162.] Er hätte wohl noch länger hier geruht, wenn man ihn nicht wegen einen ihn selbst und der ganzen Schworbe drohenden Gefahr geweckt hätte. Als nämlich «der alte Knabe», Tölls grösster Feind, erfuhr, dass der Retter der Schworbianer im tiefen Schlaf lag, beschloss er Tõll samt allen Schworbianern zu vernichten. An der schmälsten Stelle der Landenge begann er einen breiten, tiefen Graben zu ziehen, um dann die Schworbe von Oesel ab in die Ostsee zu stossen. Doch ein Anseküller, der ihn bei dieser Arbeit bemerkt hatte, benachrichtigte den schlafenden Töll davon. Dieser liess sofort auf ihn einen Bienenschwarm los, welcher ihn so grausig zerstach, dass er, immer von ihnen verfolgt, bis auf den Berg Hirmus in Kergel floh, wo er in einen Tannenreiserhaufen sich verkriechend ihnen endlich entkam. Hier die Bemerkung, dass die Volkssage «dem bösen Geiste» («kuri waim») stets sein Vorhaben misslingen lässt, wie uns solches noch ferner in der Töllssage begegnen wird. Hienach beschloss er in seinem Grimm, nicht nur Tõll und die Schworbianer, sondern die ganze öselsche Bevölkerung zu vernichten durch Anlegung einer besonderen Hölle, und zwar an Stelle des Sees von Jerwemetz in Kergel [165]. Zur Ableitung des Wassers begann er von diesem See bis zum nächsten Meeresufer, dem Hafen von Piddul, einen Canal zu graben. Sofort eilten wieder Boten nach Tölluste mit der Bitte um Hilfe. Mit 3 Pielbeerstöcken versehen, denn dieses Holz besitzt nach dem Academiker Wiedemann im Volksglauben «grosse Kräfte» eilte Tõll hin zur Züchtigung des Verderbers. Dieser, mit der Hälfte des Canals bereits fertig, hatte sich etwas zur Ruhe gelegt. Plötzlich von läinem furchtbaren Hiebe getroffen, schnellte er empor, krümmte sich vor Schmerz und floh vor seinem Verfolger bis auf die Halbinsel Taggamois. An deren Spitze angelangt, erschrak er, denn vor sich sah er das tiefe Meer, hinter sich die 3 Ebereschenstöcke seines Verfolgers. Als er nun keinen Ausweg mehr erblickte, raffte er aus dem Meeresgrunde kleines Gestein und schleuderte es auf die Halbinsel mit dem Ausruf: «Viel Ferkel, wenig Brei» («palju põrsaid, pisut podi»). Seitdem soll sich das Volk in diesem abgelegenen Winkel sehr stark vermehrt haben, dagegen hat infolge des über die Aecker geschleuderten Gesteins die Ernte sehr abgenommen, was wohl mit dem «wenig Brei» angedeutet war. Hiernach stürzte er sich ins Meer und ertrank, denn seitdem hat ihn kein Auge in Oesel mehr gesehen. An seinen. Knochen aber sind unzählige Schiffe schon gestrandet, daher der Name Schiffsklippe («laeva rahu») [165 B]. Nachdem Töll solches vollführt, begab er sich auf den Rückweg. Auf der Höhe des Hirmus aber machte er Halt, um zu schlafen. Von seinem Schnarchen erbebte der Berg, erzitterten die Bäume, ja sogar der Blitz fuhr aus den Wolken. Da kamen Hirtenkinder des Dorfes Körküll den Berg hinauf. Auch sie, gereizt von Neugier den Riesen aufrecht zu schauen, riefen: «Töll, Töll, stehe auf, der Feind ist am Lande!» [176.] Und er erhob sich auf die Kniee und schaute über die Baumwipfel. Als er aber die Täuschung erkannt hatte, rief er zornig: «Weil ihr mich belogen, so soll von Geschlecht zu Geschlecht der Lügengeist in eurem Dorf herrschen.» Seit der Zeit soll sich der Boden dort äusserst ergiebig erweisen für allerlei Lügengeschichten. Dann aber entwurzelte er eine grosse Tanne, zog sie durch die Hand, um die untern Aeste zu entfernen und beabsichtigte damit die Kinder zu züchtigen; doch diese rannten den Abhang hinunter und versteckten sich. Er aber schleuderte die für sie bestimmte Ruthe von sich, und sie flog über die grosse Wiek hinweg in die Wiek von Uppel[17l].
Zweiter Abschnitt.
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In der Hauptschlacht eines in Oesel ausgebrochenen Krieges ward Töll besiegt, verlor Land und Wohnsitz in Pyha und zog sich in die Schworbe zurück, wo er auf der Anhöhe des jetzigen Pastorats Anseküll sich ein Haus erbaute; denn hier war er dem Meere, das er liebte (wohl noch aus seinem ehemaligen Seeräuberleben) ebenso nahe als an dem frühern Wohnsitz Tölluste [146148]. Vergeblich war mein Bemühen jahrelang gewesen, etwas über Tölls Weib zu erkunden, da endlich fand sich ein Sagenbruchstück und zwar aus dem äussersten Osten der Insel, von wo ich es am wenigsten erwartete: er lebte zwar in der Schworbe, doch besass er in Peude im Gebiete Hauküll ein Haus, wo er bisweilen mit seinem Weibe. Pirit (Brigitta) übernachtete, daher dort noch jetzt jene Gesindestelle Tölls Gesinde heisst [155]. Die Schworbe war ihm lieber, weil ihm von dort nach Runo, seinem Kohlgarten, der Gang bequemer war [156]. Wenn Pirit zu Hause (in Anseküll) Feuer unter dem Kessel zu machen begann, dann legte er diesen Weg durchs Meer in einer halben Stunde zurück und brachte den Kohl der Pirit gerade, wenn das Wasser zu brodeln anfing. Sie war an Wuchs und Stärke ihrem Manne fast gleich, («kontide ja rammu poolest oma mehega peaaegu ühesarnane») und hatte die Besorgung der innern und ausserhäuslichen Angelegenheiten («ta holeks olid köik kodused ja ka wäljapoolsed asjad toimetada»), also auch die Landwirthschaft. [4458.] Um nicht mehr, wie bisher, des Bades wegen nach Dagö zu seinem Bruder zu gehen, beschloss Töll den Bau einer eigenen Badstube in der Schworbe und überliess die Sammlung der Hitzsteine der Pirit. Diese band sich eine Schürze vor und begann in dieselbe auf ganz Oesel geeignete Steine zu sammeln. Auch auf der Viehweide von Köigust (in Peude) fand sie einen solchen, reinen Dampf reichlich erzeugenden, jedoch sehr grossen Granitblock. Auch diesen legte sie in die Schürze und trat den Rückweg nach Anseküll an. Doch als sie gerade im Begriffe war, in die Zaunstrasse des Gutes Köigust zu treten («aga kui ta umbest Köiguste mõisa tänawa suu kohta pidi saama»; «umbest» heisst in Oesel g e r a d e, auf dem Festlande aber u n g e f ä h r), zerrissen die Schürzbänder und der Stein fiel ihr auf die Zehen, was ihr empfindlichen Schmerz verursachte. Im Aerger hierüber spie sie so weit hin aus, dass es über die ganze Weide spritzte, liess den Stein dort, wo er noch jetzt liegt, ging hinkend der Schworbe zu und betrat nach diesem Aerger nie mehr diese Gegend [44 A]. Nach einer ändern Form dieses Sagenbruchstücks vergoss sie soviel Thränen daselbst, dass die harte Weide zum Theil in weichen Heuschlag verwandelt wurde und bis jetzt geblieben ist. Die Grosse dieses Steines aber ergiebt sich daraus, dass die dortigen Hirtenkinder Treppen bauen, um hinanzuklimmen [44]. Bezüglich dessen, dass dem riesigen Weibe Tölls beim Tragen des Steines das Schürzenband zerriss, sei bemerkt, dass solcher Unfall auch in Mecklenburgs Sagen den Hunnen, d. h. «Riesen von etwa 60 Fuss Höhe», begegnete, wenn sie Erde, Sand oder grosse Steine in der Schürze zu irgend einem Zweck trugen. [145.] Ein Freund von Nüssen, besuchte Töll oft die nussstrauchreiche Insel Abro, indem er die über 2 Meilen lange Meeresstrecke zu Fuss zurücklegte. Auf der Heimkehr an einem stürmischen Tage begab es sich, dass ein Anseküllsches Fischerboot aus Salm gerade vor seinen Füssen kenterte. Sofort erfasste er das Boot, goss das Wasser aus, stellte es wieder zurecht, hielt mit der einen Hand den Mast, las mit der ändern die Verunglückten auf, drückte das Wasser aus ihren Kleidern und setzte sie alle wieder ins Boot. Auch ihre Netze, Brodsäcke und Ruder fischte er auf. Da aber der Sturm das Fahrzeug wieder umzuwerfen drohte, hob er es samt der Mannschaft auf die Schulter und trug sie bis zum Nas-wabach [vrd. lk. 64, P. Süda, Suur-Tõll]. Auch über den seinem Vater an übermenschlicher Grosse gleichen, in seelischer Beziehung aber unähnlichen «Töllssohn» berichtet die Volkssage. Auf einer selbstverfertigten, seiner Leibesgrösse entsprechenden und daher weithin über Oesel, Mohn und Dagö tönenden Harfe spielte er so hinreissend, dass die Hörer, auch in eifrigster Arbeit begriffen, dieselbe sofort einstellten und zu tanzen begannen [vrd. lk. 75 jj., P. Süda, Suur-Tõll]. Als Baumeister übertraf er selbst den Vater, was dessen Eifersucht erregte und ein Zerwürfniss, ja sogar die Trennung des Hauswesens herbeiführte [126135]. Dieser Gegensatz zwischen dem künstlerisch beanlagten, friedliebenden Sohne und dem streitbaren, jähzornigen Vater hat die Sage wohl mit der verschiedenen Augenfarbe bezeichnen wollen: himmelblau und dunkelblau. Obgleich Töll nur äusserlich und widerwillig das Christenthum angenommen hatte, übernahm er doch den Bau mehrerer Kirchen. Die erste erstand zu Wolde [126 D], dann die zu Karris [126 A-C]. Als Baustelle zu dieser letzteren wählte man einen Berg auf der Weide des Dorfes Pamma, wohin denn auch das Baumaterial angeführt wurde [128 B, F]. Nachdem Töll am ersten Tage die 4 Ecksteine gelegt und dann weiter gebaut, begab er sich zur Nacht nach Anseküll. Am ändern Morgen auf den Bauplatz zurückgekehrt, fand er zu seinem Aerger die Arbeit vom vorigen Tage zerstört. Doch er machte sich aufs neue daran und war am Abend wieder so weit wie am Tage vorher. Als er aber am dritten Morgen abermals die Arbeit zerstört fand, beschloss er die nächste Nacht auf dem Bauplatz zu verbleiben, um den Unhold zu entdecken, legte sich zwischen die Steinhaufen und überdeckte sich überdies mit Fliesen, um seine Gegenwart nicht zu verrathen. Schon war es Mitternacht, aber kein Unhold erschien, daher beschloss er zur Nachtruhe heimzukehren. Da erhob sich plötzlich ein Sturm und Gepolter, die Arbeit ward wieder zerstört, eine Stimme aber rief: «So wirst du den Bau nimmer vollenden.» Darauf wandte er sich an einen Zauberer, der ihm rieth einen schwarzen Ochsen anzuspannen, die 4 Ecksteine auf einen Wagen zu legen und dort den Bau zu beginnen, wo der Ochse stehen bleibe. Am Abend langte der Ochse auf der Anhöhe von Karris an und legte sich nieder. Nun wurden Steine und Sand von Pamma hierher gebracht, Lehm fand sich am Orte selbst. Und hier ging der Bau rasch von Statten, um so mehr, als in der Nacht ebenso viel gearbeitet worden war, als am Tage [128 B, F]. Hier sei bemerkt, dass in Vorstehendem sich 2 Züge finden, von. denen der erstere, die nächtliche Zerstörung des am Tage Gearbeiteten, auch in den Sagen Mecklenburgs vorkommt, der letztere sogar in dem Sagenschatz Altgriechenlands. Auch Kadmus erhielt vom Orakel zu Delphi den Rath, einem Rinde zu folgen und dort, wo es sich niederlassen werde, eine Stadt, Theben, zu gründen. Auch zum Essen begab er [= Tõll] sich stets nach Hause und doch war er bereits zurück, wenn seine Handlanger noch assen. «Was,» rief er dann, «ihr Faulpelze und Tagediebe, wie lange verweilt ihr beim Essen! Ich bin zu Hause in der Schworbe gewesen, habe meine Mahlzeit gehalten, bin wieder zurück, und ihr esst noch immer, rasch zur Arbeit, ihr Lungerer!» [128 F.] Eines Tages arbeitete er auf dem Dachfirst der Kirche, da rief ihm sein Sohn von Carmel aus zu, wo er den Bau der Kirche leitete: «Vater, dein Kirchthurm ist schief!» Da ergrimmte Töll, hielt das eine Nasenloch zu und beabsichtigte so des Sohnes Bau umzublasen [141,]. Doch dieser hatte aus Vorsicht der Kirche einige Stützpfeiler vorgebaut, daher des Vaters Vorhaben misslang, worüber etliche Weiber aus dem nahen Dorfe Linnaka ein lautes Gelächter erhoben. Darob ergrimmte Töll aufs neue und rief ihnen vom Kirchendach zu: «Wartet, ich will euch zeigen, eure Nachkommenschaft soll noch dessen gedenken!» Und seit der Zeit haben die Leute im Pastoratsdorf bis auf den heutigen Tag eine wunderlich weiche Aussprache. Als aber Töll an die Arbeit im Innern der Kirche ging, brachte er an beiden Seiten des Gewölbes einige Weiberköpfe mit weit aufgesperrtem Munde an, weil sie ihn verlacht hatten [128 F.] Laut Mittheilung des Superintendenten Winkler haben von diesen Frauenköpfen, «deren weitgeöffneter Mund als Ventilator dienen» sollte, «nur zwei sich recht gut erhalten», die übrigen «vom Zahn der Zeit zerstört, sind mit Kalk übertüncht.» Hienach heisst es in dem Sagenbruchstück über den Bau der Kirche zu Karris weiter: der Pfeiler an der Südseite giebt eine Vorstellung von Tölls Länge. Man sagt, dass er so hoch gewesen, wie sein Kopf dort oben auf der schrägen Abdachung des Pfeilers aus Stein ausgehauen abgebildet ist: 18 Fuss [128 p]. Bezüglich dieses riesigen Kopfes schreibt uns der Superintendent Winkler: noch vor einigen Jahren sei der Männerkopf sehr gut erhalten gewesen mit ausdrucksvollen, formenschönen Gesichtszügen, jetzt aber infolge der Abbröckelung bedeutender Stücke fast zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Schluss des Sagenbruchstücks lautet: Die Wahrheit dieser Sage (d. h. über den Bau der Kirche von Töll) bezeugt der grosse Steinhaufen auf dem Berge in Pamma; denn dieser wird bis auf den heutigen Tag «Kirchenberg» genannt. Ursprünglich hatte unsere Kirche einen Thurm, der aber abgerissen werden musste wegen Gefährdung der Seefahrer und bis auf den heutigen Tag ist der Wiederaufbau nicht gestattet, weil die Kirche auf einem zu hohen Berge steht. So erzählen noch etliche ältere Leute und die angeführten, noch bestehenden, sichtbaren Zeichen bestätigen die Wahrheit [128 F]. Auch die Kirche zu Mustel (muss heissen Kapelle, denn bis 1650 bildete Mustel ein Filial von Kielkond) wurde von Töll erbaut, wie die Kirche zu Kielkond von seinem Sohne. Dass diese viel grösser und schöner war, verdross den Vater, was den Sohn, welcher den unbeugsamen Sinn des Vaters kannte, bekümmerte. Von einem wohl eine Meile entfernten Hügel aus schleuderte er einen gewaltigen Granitblock gegen die Kirche, doch nur der davon getroffene Thurm stürzte nieder, worauf der Sohn ein unförmliches, niedriges Glockenhaus nebenan erbaute, wo es noch steht und. die schönsten Glocken Oesels birgt [127 C]. Nachdem «der alte Knabe», von Töll verfolgt im Meere ertrunken war, kam dessen Sohn «Kurit» (bei dessen Namen die Weiber zu fluchen pflegen, während die Männer noch immer bei des Vaters Namen verharren) nach Oesel, um sich nach des Vaters Schicksal zu erkundigen, weil dessen ungewöhnlich langes Ausbleiben die Unterwelt erregt hatte [120 B]. Als er nun des Vaters Ende erfahren hatte, sowie auch, dass bereits Kirchen erbaut worden, von denen die zu Kielkond stark besucht werde, da entbrannte zunächst sein Zorn gegen das Christenthum und er beschloss diese Kirche durch 2 vor die beiden Thüren getragene Felsblöcke unzugänglich zu machen [19]. Da diese Steine aber so gross sein mussten, dass keines Menschen Kraft sie zu entfernen im Stande sei, begab er sich auf die Suche. Auf der Viehweide von Köigust fand er zwar einen solchen, doch eignete sich derselbe nicht dazu, weil Tölls Weib ihn berührt hatte [44]. Endlich fand er auf der zu Anseküll gehörigen Insel Krim 2 solcher Riesenblöcke, so gross wie Badstuben. In der dazu geeigneten Nacht vor Weihnachten machte er sich nun auf den Weg nach Kielkond. Nahe bei Lümmada hörte er um Mitternacht einen Hahn krähen: «Nehmt ihn fest, den Steineträger!» Vor Schreck entfiel ihm der kleinere Stein. Er griff zwar nach demselben, doch da krähte der Hahn abermals: «Nehmt ihn fest, den Steineträger!» Der Stein blieb liegen, entsetzt eilte Kurit weiter, um wenigstens eine der Thüren zu versperren. Da krähte wieder ein Hahn: «Nehmt ihn fest, den Steineträger!» Vor Schreck entfiel ihm auch der andere Stein; da gab er sein Vorhaben auf [18 B]. Doch seine Feindseligkeit gegen das Christenthum und die beiden Baumeister richtete sich nun gegen den Aufbau zweier Kapellen, den Vater und Sohn übernommen, in Kergel unweit Padel, in Kielkond bei Lümmada auf einer Anhöhe, die noch jetzt «Kapellenberg» heisst [133]. Da aber beim Bau dieser Kapellen die Arbeit am Tage stets in der Nacht zerstört ward, gaben sie den Bau auf. An beiden Stätten ist das Fundament noch erkennbar. Hiezu unsere Bemerkung, dass diese Kapellen, gleich allen übrigen, noch aus katholischer Zeit stammenden auf Befehl des schwedischen Landeshöfdings Oerneklow 1691 zerstört wurden wegen des daselbst heimlich betriebenen Aberglaubens. Anders verfuhr Töll beim Bau der Kirche zu Kergel. Um sich gegen Kurits Bosheit zu schützen, spannte er 2 schwarze als Zwillinge gebprene Ochsen an, legte die 4 Ecksteine in den Wagen und überliess die Thiere sich selbst. Sie gingen durch den Kergelschen Bach und blieben an dessen Uferabhange auf einer Sandebene stehen. Dort entstand die Kirche ohne irgend welche Störung [vrd. lk. 70, P. Süda, Suur-Tõll]. Wie Töll bei der Kunde, seines Sohnes Bau in Kielkond sei stattlicher als der von ihm in Mustel vollführte [134 B], in seiner Eifersucht jene Kirche zu zerstören gedachte, so erwachte in ihm dieselbe Empfindung, als er erfuhr, seines Bruders Leiger Bau in Keinis sei stattlicher, als der von ihm in Karris vollendete. Indess er begab sich nicht nach Dagö, sondern beschloss die Zerstörung von Oesel aus. Nachdem er sich auf die Zehen erhoben, um über die Wälder hinweg den Standpunkt der Kirche zu erspähen, schleuderte er den Felsblock dahin. Doch das herannahende Alter hatte bereits seine Kraft gemindert, der Block fiel ins Meer unweit Dagös Küste, wo er noch immer als Tölls Stein bezeichnet wird [7 A]. Von der Anhöhe in Anseküll hatte er bei hellem Himmel die Ausschau auf 2 Stätten von entgegengesetztem Eindruck, die Insel Abro, welche er wegen ihres Reichthums an Nüssen gern besuchte, links davon aber die von einem fremden Volke erbaute Burg. Einst wollte er deren Festigkeit prüfen, indem er sich mit aller Leibeskraft gegen den Quaderbau stemmte, doch derselbe wankte nicht, nur an zwei Stellen wichen die Steine etwas zurück [156 A]. Hiemit ist uns der Uebergang zu seinem Lebensende gegeben, über welches 2 Sagen sich in Anseküll erhalten haben. Südlich vom Salmbach lautet sie also: [169 A, 174 B.] Töll befand sich gerade in Kergel, als ihm Boten aus Salm die Kunde eines feindlichen Einfalls in der Schworbe überbrachten. Die Kriegsmannschaft stehe zwar bereit, sei jedoch zum Widerstande zu schwach, daher bäte sie um seine Hilfe. Obwohl es schon Abend war, machte er sich sofort auf, und zwar der Eile wegen in gerader Richtung auf ein Gesinde in Tirimetz, wo er übernachtete. In der Morgenfrühe erwachend, bemerkte er erst, dass er in der Eile des Aufbruchs seine Waffen vergessen, daher ergriff er einen Ochsenwagen des Gesindes und eilte davon. Bei seiner Ankunft am Salmbach hatte die Schlacht auf der Heide von Massi bereits begonnen. Sofort das vom Feinde angerichtete Blutbad überschauend, stürzte er sich in den dichtesten Haufen des Gegners und begann so heftig den Ochsenwagen herumzuschwenken, dass die Leichen gleich Heuschwaden dalagen. Da begegnete ihm ein Unfall; der die beiden Hälften des Wagens haltende Pflock zerbrach und die Hinterräder samt dem Gestell flogen bis ins Meer, nachdem sie eine Badstube am Strande umgeworfen. Obgleich der Erfolg seiner Waffe sich verringerte, kämpfte er doch tapfer weiter. Da zerbrach auch der die Deichsel am Wagen haltende Pflock, infolge dessen die Vorderräder nebst ihrem Gestell über den Salmbach flogen, eine Windmühle umwarfen und beim Jerwegesinde ein Stück des Waldes niederwarfen und den Boden so aufwühlten, dass der dortige See entstand [112]. Nur die Deichsel diente ihm noch als Waffe; da zerbrach auch der Pflock am Ende derselben und sie entglitt ihm. Als er sich nun aber niederbeugte, um sie wieder zu ergreifen, hieb ihm ein feindliches Schwert den Kopf ab. Doch er hob denselben auf, nahm ihn unter den Arm und entfernte sich vom Schlachtfelde. Mühsam schleppte er sich bis an die Grenze von Anseküll und Kergel, dort versagten ihm die Beine den Dienst, er stürzte nieder, und man begrub ihn an der nämlichen Stätte [174 B, C]. Die Kunde von dem Ende ihres Nationalhelden erfüllte das Volk von Schworbe bis Mohn mit tiefer Trauer. Hier die Bemerkung, dass sowohl die Anseküller südlich als nördlich vom Salmbach das Schlachtfeld in ihre Grenzen verlegen. Nördlich lautet die vom Superintendenten A. v. Schmidt 1858 im «Inland» veröffentlichte, ihm von einem Greise in Tirimetz erzählte Sage also: [167 A.] An der Grenze der Kirchspiele Anseküll und Kergel bei Söronöm, wo noch jetzt 10 zum Brodbacken benutzte Ofenstellen des feindlichen Lagers zu sehen sind, kam es in einem Kriege zur Schlacht, in welcher Töll mit einem Rigenstreckbalken ein solches Blutbad anrichtete, dass ein dreitägiges Füllen im Blutpfule ertrank. Es war aber sein letzter Kampf; ein feindliches Schwert hieb ihm den Kopf ab, worauf er von der Anhöhe Kangromägi den Rigenbalken mit solcher Gewalt unter die Feinde zu schleudern beabsichtigte, dass derselbe unweit der Burg Arensburg in die Vogelwiek aufrecht stehend niederfiel. Vom Pferde herab nahm er dann mit der Schwertspitze seinen Kopf auf und ritt noch eine Strecke weiter. Ein melkendes Weib erblickte den Kopflosen und rief: «Welch' Schande für einen Mann, ohne Kopf zu reiten!» «Ohne Kopf zu reiten ist keine Schande, wohl aber eine Schande für ein Weib, mit entblössten Schienbeinen Kühe zu melken!» (Noch jetzt gilt es in der Schworbe wegen der kürzern Weiberröcke für unschicklich ohne «sukawarred», d. h. Strümpfe ohne Füssling, sich zu zeigen). Entkräftet vom Blutverlust, vermochte er nicht mehr sein Schwert aufrecht zu halten, der Kopf entfiel der Spitze desselben, er selbst aber stürzte etliche Faden weiter zu Boden und ward dort auch begraben. Sein letztes Wort war: «Wenn wieder einmal Krieg im Lande ist und ihr euch selbst nicht zu helfen wisst, so tretet, viele vereint, an mein Grab und rufet nur: «Töll, Töll, stehe auf», dann will ich aufstehen und euch helfen!» Einst kamen Hirtenkinder an sein Grab und riefen muthwillig: «Töll, Töll, stehe auf, Krieg ist im Lande!» («Töllu, Töllu, tõuse üles, waen on maal!») Da erhob er sich mit blutrothen Händen bis zur Brust und fragte: «Wo ist Krieg?» «In Mohn!» Er schaute um sich, ohne weder in Mohn noch sonst wo im Lande Rauch aufsteigen zu sehen, noch Kriegsgetümmel zu vernehmen. Da legte er sich unwillig wieder ins Grab und sprach erzürnt: «Weil man mich muthwillig in meiner Grabesruh gestört, so soll von nun an nimmer im Volke schwinden Taubheit, Unzucht und Dieberei («kurt, hoor ja vargus ei pea rahwa seast ärakaduma»), und ich werde auf den Hilferuf nicht eher wieder auferstehn, als bis der Wacholder Blätter treibt.»
Hie und da lautet die Form jedoch anders, z. B. «bis das Nadelholz Blätter, das Laubholz Nadeln treibt», «bis in der Einwiek von Uppel (Sicksaarwiek) der Pflug Furchen zieht», «bis einem Ochsen das Blut ans Knie reicht». Als sein Grab bezeichnet man in Anseküll eine 2 Faden lange und l Faden breite Vertiefung, entstanden durch Nachgrabungen, bei denen man übrigens nichts anderes als einige Knochen von bedeutender Länge gefunden haben soll [175]. Etwas Aehnliches, wie der Streit der 7 griechischen Städte um die Ehre der Geburtsstätte Homers, ereignete sich auch auf unserm Eiland hinsichtlich des Grabes eines Töll. Dasjen.ige Kirchspiel, wo noch immer nach 7 Jahrhunderten der Name eines Edelhofes die Erinnerung an einen Mann wach erhält, der einst unter den 6 Landhäuptern eine hervorragende Stellung einnahm in einem im ganzen Ostseebecken gefürchteten Seeräuberstaat, gönnt den Anseküllern nicht die Ehre, Hüter des Grabes dieses Nationalhelden zu sein. Denn auch in Pyha zeigt man sein Grab, eine 5 Faden lange Vertiefung [180]. Auch hier erhob er sich, wie es in Russwurms Sagen heisst, auf den neckischen Ruf muthwilliger Hirtenjungen, und sprach: «So wieder ins Leben zurückzukehren, ist mir nur ein einziges Mal vergönnt. Und so mag denn nun ganz Oesel verbrennen, ich werde mich in meiner Grabesruhe nicht mehr stören lassen.» [168.] Während aber Töll, der Anseküllschen Sage zufolge den letzten Beweis seiner Riesenkraft vor seinem Tode gab, indem er seine Waffe, den Rigenstreckbalken weithin schleuderte, that er solches nach der Sage in Pyha erst n a c h dem Tode. Hier aber war es sein gewaltiges Schwert, welches über Arensburg hinüber in die Vogelwiek flog, wo es noch jetzt ruhen soll [167 A]. Hierauf aber stürzte er wieder in sein Grab zurück, dessen Länge er mit seinem riesigen Leibe erfüllte und welches zugleich durch die Wucht der gewaltigen Last eine Tiefe von 5 Faden erhielt. «In der That hat die Vertiefung oben ein Aussehen, als wäre sie durch einen riesigen Körper verursacht, der sich hier, den rechten Arm unter den Kopf gelehnt, niedergesenkt habe.» Beide Grabstätten haben auf Mellins Karte von 1798 die Bezeichnung «Tölls Grab».
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Hier sollte der Artikel schliessen, doch da kommt noch zu rechter Zeit eine Zuschrift des Freifräuleins M. v. B., welche uns mittheilt, dass auch in Kielkond sich ein Grab Tölls befinde, und zwar in jenem abgelegensten Winkel Oesels, der Halbinsel Hundsort mit seiner ganz eigenartigen Bevölkerung. Im Gebiete Taggamöis, unweit des Gesindes Tohku, ruht der Nationalheld unter «einem hohen Steinhügel». Auch dort laute die Sage, wie in Anseküll und Pyha, er habe verheissen, wieder aufzustehen, wenn man ihn in feindlicher Bedrängniss zu Hilfe rufen werde. Aber auch dort sei er auf den muthwilligen Zuruf etlicher Hirtenkinder «plötzlich in halber Körperlänge dem Hügel entstiegen, und habe, als er die Kinder entsetzt fliehen gesehen, ob der Neckerei erzürnt, sich in sein Hühnengrab zur Ruhe gelegt auf Nimmerwiederkehr.»
M. K[örber], Oesel einst und jetzt II, 1k. 150164.
[TÕLGE.]
Saaremaa rahvuskangelane
Esimene elu järk
Ennemuiste elas Saaremaal rahvavanem, vägimees, kangelane ja maasõja kuningas, üleinimliku suuruse ja jõuga mees nimega Töll (ka Töllu ja Suur Töll). Peale tavaliste olid tema sõjariistadeks ka palgid [167172], graniitrahnud [12] ja härjavankrid [172]. Viimaseid võis ta mängides enda ümber hööritada, pannes esimese sõrme läbi aisaotsa juures leiduva rakendi jaoks määratud augu. Kerge vaevaga suutis ta suuri puid maast juurtega tükkis välja kiskuda [171], rusikalöögiga maju purustada. Kepiks kasutas ta viie sülla pikkust palki. Saarte külastamiseks Saaremaa ümber ei vajanud ta paati, vaid ta sammus läbi mere [139], koguni kümne miili kaugusele kapsaaeda Ruhnu saarele [156]. Enne sinnaminekut oli katel tulele pandud. Kui vesi keema hakkas, oli ta jälle kodus Töllustes, oma elukohas Püha kihelkonnas [148]. Nagu maismaa omal, oli ka Saaremaa kangelasel kaks venda, samuti maavanemad, üks Hiiumaal, teine Valjalas. Viimasega kasutas ta ühist labidat. Kui Valjala vend labidat vajas, vilistas ta ainult, ja Töll virutas tööriista temale. Selsamal viisil tuli labidas Töllustesse tagasi. Ka oma Hiiumaa vennaga tegi ta niisamuti vahetust [167 B]. [168.] Ükskord toimus tal võitlus kellegi hiiuga, kusjuures mõlemad teineteist võimsate kaljurahnudega viskasid. Kaks neist rahnudest on praegugi näha Püha kihelkonnas. [4], nende vahet on umbes seitse versta. Ükskord läks ta seitsmesaja saelauaga seljas. oma teed, seal tuli talle vastu keegi hiid ja algas taplus. Töll purustas vastase turja pihta kõik lauad ja pistis tema oma taskusse. Et see vägimehele seal veidi ebamugavaks muutus, tõmbas ta võõra hiiu jälle välja ja paiskas nii kõrgele õhku, et see viletsake alles pikema aja pärast jälle maha langes [168]. Nii suur mees vajas ka rikkalikult toitu. Ühe lahingu eel tahtis ta hea söömaajaga oma keha kinnitada. Talle keedeti odraputru ja pandi seda seitse härjanahka täis. Pärast söömist tungis ta vaenlaste kallale ja lõi ühe härjanahaga neid nii vägevalt, et nad plehku panid [168]. Ka Töllul olid oma vaenlased. Et teda surmata, palusid need teda kaevu puhastada ja tihtida. Paha aimamata läks ta alla kaevu, siis visati veskikive kaevu. Ta püüdis need kõik kinni, tuli välja ja viskas nad üksteise järel minema, nii et nad nagu rattad eemale veeresid [168]. Kord maabusid välisvaenlased Kihelkonna rannas. Kohe läkitati Töllustesse abipalvega, mille Töll küll vastu võttis, aga alles järgmisel päeval, sest ta tahtis enne Hiiumaale sauna minna. Kui ta siis teisel päeval Kihelkonnale läks, siis jätkus paljast tema saabumise teadasaamisest, et vaenlasi laevadele põgenema ajada [169]. Seejärel läks ta ühele künkale, et seal puhata, ja andis käsu ilma sõjaohuta teda mitte äratada. Aga Vödruka küla karjased, uudishimulikud, kui pikk ta püsti seistes on, äratasid teda hüüdega: «Töll, Töll, tõuse üles, vaenlane maal!» Ta tõusis põlvili, vaatas üle männilatvade ümberringi. Nii kole suurt meest nähes pistsid aga lapsed põgenema. Kui ta narritamisest aru sai, hüüdis ta pahaselt: «Et teie mind petsite, ei tule ma teile appi enne, kui teie veri tõuseb luupeksenil» [13.] Tema hüüdmine oli nii vali, et mäed vankusid ja merepind lainetas. Ja kui ta siis veel pead raputas, tekitas tema juusteraputus nii valju tuult, et Loona männikus palju puid maha langes, Mäepea talu katus maha kisti, pilvedeni tõsteti, kust ta lõpuks Lümanda järve kukkus, seal muutus saareks, kus praegugi linnud pesitsevad [109]. Et ta laste ülemeelikuse halva kasvatuse arvele pani, otsustas ta oma vihas kogu küla ära hävitada. Kohe kogus ta hulga kivirahne, et neid küla peale paisata. Viha oli aga tema jõudu paisutanud nõnda, et kivid lendasid kaugele üle küla metsa [Vedruka] ja Loona küla vahele, kus kivikülvi veel praegugi võib näha. Siis pöördus ta jälle koju [13]. [169.] Aga juba järgmisel hommikul tulid saadikud Sõrvest tema juurde abipalvega, et Kihelkonnalt tema eest põgenenud vaenlased olevat Säärel maandunud ja vastupanuta rüüstanud, sest et kogu relvakandja meesvägi olevat merel. Sellepärast paluvat nad ka sõjamehi. Seekord Töll ruttas. Kõigepealt pani ta igasse kuuetaskusse kümme meest ja laskis taskud nende peade kohalt kinni õmmelda. Siis paigutas ta sisseõmmeldud meeste peade peale jälle kumbagi taskusse 10 meest, kes just üle kuuetasku serva ulatasid välja vaatama. Et aga alumisi mehi lämbumise eest hoida, lõigati igaühe suu kohale avaus. Sõjariistadeks enda jaoks võttis ta kaasa kaks härjavankrit, kasutas neid ka sõjameeste paigutamiseks, kakskümmend meest kumbagi vankrisse. Peale selle viis ta veel kakskümmend meest õlal, ühel küünarvarrel ja vöö vahel. Siis kinnitas ta vankrid teineteise kulge, haaras esimese vankri aisa pihku ja ruttas Sõrve poole. Jämajas Mäepea küla ligidal väljal tabas ta vaenlast ja andis käsu peate tungida, tema ise aga juhtis võitlust pealtvaatajana. Kui ta aga vaenlase ülevõimu märkas, leidis ta õige aja tulnud isiklikult sekka lüüa. Kummaski käes härjavanker, hakkas ta nendega ümber pea nii hoogsalt keerutama, et vaenlasi nagu loogu maha jäi. Riismed põgenesid Mõntu järsakust alla; üks järelevisatud kuuesüllane palk surmas nad viimse meheni [169]. Vankri keerutamise ajal oli üks ratas ära lennanud ja vihises viis versta läbi õhu kuni Koltse kõrtsini, kus see niisuguse hooga maha langes, et ta metsa maha paiskas ja maapinna nii sügavalt üles kiskus, et seal järv tekkis. Peale langenud vaenlaste mahamatmist läks Töll tagasi [169, 112]. Olgu siin meie poolt lisatud: rahvajutus ärgu tekitagu võõrastust see, et mõlemad taanlaste vallutuskatsed 1206 ja 1222 Põhja-Saaremaal (Karjas) on asetatud Saare lääne- ning lõunaossa, samuti ka, et need vaenlaste kallaletungid, mille vahet on ometi 16 aastat, on üksteisele nii lähedale nihutatud. Sama toimub ka ettekuulutuses. Ainult ühes suhtes on säilinud selles muistendikatkes ajalooline tõde, nimelt et mõlemad kallaletungid on ühte viidud ühe ja sellesama vaenlasega.[95, 96.] Seal, kus tee Sõrve maanteelt Karki ja Jämaja pastoraadi poole ära pöördub, tundis kangelane pärast lahingut veidi väsimust, heitis metsas maha ning magas kolm päeva ja ööd. Tema norskamisest värises järsak, männid värisesid, kogu Sõrves oli tunda võnkumist Sõrulased aga tulid sinna, et vaadata magavat Töllu. Tänutäheks vaenlase käest päästmise eest asetas igaüks värske oksa maha tema ümber. [150, 162 A.] Ta oleks maganud siin veel kauem, kui mitte teda ennast ja kogu Sõrvemaad ähvardav hädaoht poleks äratanud. Kui nimelt Vanapoiss, Töllu suurim vaenlane, märkas, et sõrulaste päästja lamas sügavas unes, otsustas ta Töllu koos kõigi sõrulastega hävitada. Maakitsuse kitsamas kohas hakkas ta laia sügavat kraavi kaevama, et siis Sõrvet Saaremaast lahti Läänemerre lükata. Aga üks Anseküla mees, kes teda selle töö juures oli märganud, teatas sellest magavale Töllule. See laskis kohe vanapoisi peale lahti mesilaspere, kes teda nii koledasti nõelas, et ta, mesilaste poolt tagaaetuna, põgenes. kuni Hirmuste mäeni Kärlas, kus ta ühte kuusehaohunnikusse pugedes neist vabanes. Olgu märgitud, et muistend laseb kurjal vaimul tema ettevõtmised ikka äparduda, nagu see esineb edaspidigi Töllu-muistendeis. Seejärel otsustas ta oma vihas mitte ainult Töllu ja sõrulasi, vaid kogu Saaremaa elanikke hävitada eri põrgu rajamisega, ja just Kärlas Karu (Järumetsa) järves [165]. Vee juhtimiseks hakkas ta kanali kaevamist sellest järvest kuni ligema mererannani, Pidula sadamani. Kohe kiirustasid saadikud jälle Töllustesse abipalvega. Kolm pihlakakeppi käes sest sel puul on akadeemik Wiedemanni andmeil rahvausundis «suured jõud» , ruttas Töll kohale kurjategijat karistama. Pool kanalit juba valmis kaevanud, oli vanakuri puhkama heitnud. Äkki kohutavast löögist tabatud, kiirustas ta üles, kägardus valu pärast ja põgenes oma tagaajaja eest kuni Tagamõisa poolsaarele. Selle tippu jõudnud, ehmus ta, sest ta nägi enda ees sügavat merd, enda järel tagaajaja kolme pihlakakeppi. Kui ta mingit väljapääsu enam ei näinud, haaras ta merepõhjast kiviprügt ja paiskas selle poolsaarele, hüüdes: «Palju põrsaid, pisut podi!» Sellest ajast peale pidavat rahvas selles mahajäänud kolkas rohkesti paljunema, sellevastu on üle põllu heidetud kivide tõttu lõikus väga vähene, mida vististi lahendati sõnadega pisut podi. Seejärel heitis ta end merre ja uppus, sest sellest ajast peale ei ole ükski silm teda Saaremaal enam näinud. Tema kontide juures on aga paljud laevad juba kinni jäänud, sellest nimi Laevarahu [165]. Kui Töll selle täide viis, läks ta tagasi. Hirmuste mäel ta peatus, et magada. Tema norskamisest värises mägi, värisesid puud, ja koguni välku lõi pilvedest. Siis tulid Kooru küla karjalapsed mäele. Ka nemad, uudishimust näha püstiseisvat hiidu, hüüdsid: «Töll, Töll, tõuse üles, vaenlane maal!» [176.] Ta tõusis põlvili ja vaatas üle puulatvade. Kui ta aga pettust märkas, hüüdis ta pahaselt: «Et teie mind petsite, siis peab valevaim põlvest põlve teie külas valitsema!» Sellest ajast peale tekkivat seal maal eriti rohkesti igasuguseid valetamislugusid. Siis tõmbas ta suure kuuse kõigi juurtega maast üles, tõmbas selle läbi peo, et alumisi oksi kõrvaldada, ja tahtis sellega lapsi karistada; need aga jooksid astangust alla ja peitsid end. Tema aga paiskas karistamiseks määratud vitsa eemale ja see lendas üle Suure lahe kaugele Upa lahte [171].
Teine lõik.
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Ühes Saaremaal puhkenud sõja pealahingus võideti Töll, ta kaotas maa ning elukoha Pühas ja tõmbus tagasi Sõrve, kus ta praeguse Anseküla pastoraadi ligidal künkale maja ehitas, sest siin oli ta merele, mida ta armastas (küll oma kunagise mereröövlielu pärast), niisama ligidal kui oma varasemas elukohas Töllustes [146148]. Aastaid oli minu püüdmine Töllu naise kohta midagi teada saada. Lõpuks leidus muistendikatke ja nimelt kaugel saare idaosas, kust ma seda kõige vähem ootasin. Töll elas tõepoolest Sõrves, siiski oli tal Pöide Audlas maja, kus ta mõnikord oma naise Piritiga Pöides ööbis, millest seal veel praegu üks talu Töllu nime kannab [155]. Sõrve oli talle armsam, sest et tal sealt mugavam oli Ruhnu oma kapsaaeda minna [156]. Kui Pirit kodus (Ansekülas) hakkas tuld katla alla tegema, siis käis ta selle tee läbi mere poole tunniga ära ja tõi kapsad Piritile parajasti siis, kui vesi hakkas keema. Ta oli kontide ja rammu, poolest oma mehega peaaegu ühesarnane ja ta hooleks olid kõik kodused ja ka väljapoolsed asjad toimetada, niisiis ka põllutöö. [4458.] Et ei oleks vaja enam, nagu seni, Hiiumaal venna juures saunas käia, otsustas Töll endale sauna ehitada Sõrves ja jättis kerisekivide kogumise Piriti hooleks. Pirit sidus endale põlle ette ja hakkas sellesse üle kogu Saaremaa sündsaid kive korjama. Ka Kõiguste (Pöide) karjamaalt leidis ta ühe niisuguse õige suure graniitrahnu, mis annab rohkesti puhast leili. Ka selle pistis ta põlle ja astus tagasiteele Ansekülla. Aga kui ta umbest1 Kõiguste mõisa tänava suu kohta pidi saama, rebenesid põllepaelad ja kivi kukkus talle varvastele, see põhjustas talle kibedat valu. Selle üle pahasena sülitas ta nii kaugele, et sülg pritsis üle kogu karjamaa, jättis kivi sinna paika, kus see praegugi lebab, läks longates Sõrve ega tulnud pärast seda pahandust enam kunagi sinna ümbrusse [44 A]. Selle muistendi teise versiooni järgi valas ta seal nii palju pisaraid, et kõva karjamaa osalt pehmeks heinamaaks muutus ja on selleks jäänud siiamaani. Kivi suurus on näha sellest, et kohalikud karjalapsed selle otsa ronimiseks treppe teevad [44]. Mis puutub sellesse, et Töllu hiidnaise p õ l l e p a e l kivi kandes r e b e n e s, olgu märgitud, et niisugune äpardus tabas ka Meklenburgi muistendeis hüüne, s. o. umb. 60 jalga kõrgeid hiide, kui nad mingiks otstarbeks mulda, liiva või suuri kive põlles kandsid. [145.] Pähklisõbrana külastas Töll tihti pähklirikast Abruka saart, kusjuures ta rohkem kui kahe miili laiuse meretee jalgsi läbi käis. Ühel tormisel päeval koduteel juhtus, et Anseküla kaluripaat Salme külast just tema jalgade ees kummuli läks. Kohe haaras ta paadi, valas vee välja, asetas selle jälle õigesti, pidas ühe käega masti, korjas teisega õnnetud veest, puserdas vee nende riietest välja ja pani nad kõik jälle paati. Ka nende võrgud, leivakotid ja mõlad korjas ta üles. Et aga torm sõiduriista jälle ähvardas ümber visata, tõstis ta selle koos meeskonnaga õlale ja kandis kuni Nasva jõeni [vrd. lk. 64, P. Süda, Suur-Töll].
Rahvamuistend kõneleb ka oma isaga üleinimlikus suuruses sarnasest, aga vaimses suhtes ebasarnasest Töllu pojast. Endavalmistatud, tema suurusele vastaval ja seega kaugele üle Saaremaa, Muhu ja Hiiumaa kõlaval kandlel mängis ta nõnda kaasakiskuvalt, et kuulajad jäid ka kõige kibedama töö juures seisma ja hakkasid tantsima [vrd.lk.75jj., P. Süda, Suur-Töll]. Ehitusmeistrina käis ta üle koguni oma isast, kelles tärkas sellest kadedus ja meelepaha ning tõi kaasa tüli ja kodused lahkhelid [126135]. Erinevust kunstiliste kalduvustega, rahuarmastava poja ja sõjaka, äkilise isa vahel on muistend püüdnud rõhutada ka silmade eri värviga: taevasinine ja tumesinine. Ehkki Töll ainult väliselt ja vastumeelselt ristiusu oli vastu võtnud, võttis ta siiski mitme kiriku ehitamise enda peale. Esimene kerkis Valjalas [126 D], järgmine Karjas [126 AC]. Viimase ehitamise kohaks valiti mägi Pamma küla karjamaal, kuhu veeti siis ka ehitusmaterjal [128 B, F]. Seejärel kui Töll esimesel päeval õli neli nurgakivi asetanud ja siis edasi ehitanud, läks ta ööseks Ansekülla. Teisel hommikul ehitusplatsile tagasi tulnud, leidis ta oma meelepahaks, et eelmise päeva töö oli hävitatud. Ometi hakkas ta uuesti peale ja oli õhtul jälle nii kaugel kui eelmisel päeval. Kui ta aga kolmandal hommikul jälle leidis töö purustatuna, otsustas ta järgmise öö ehitusplatsil mööda saata, et koletist kätte saada, heitis kivihunnikute vahele ja kattis end veel paega, et oma sealolemist mitte reeta. Oli juba kesköö, aga mingit koletist ei tulnud, sellepärast otsustas ta minna koju öörahule. Siis tõusis korraga torm ja müra, töö oli jälle hävitatud, üks hääl aga hüüdis: «Nii ei lõpeta sa ehitust kunagi!» Sellepeale pöördus ta nõia poole, kes talle nõu andis must härg ette rakendada, panna vankrile neli nurgakivi ja ehitust alustada seal, kus härjad seisma jäävad. Õhtul jõudis härg künkale Karjas ja heitis maha. Nüüd toodi kivid ja liiv Pammast siia, savi leidus koha pealt isegi. Ja siin läks ehitus kiiresti edasi, seda enam, et öösi niisama palju ehitati kui päeval [128 B, F]. Olgu siin märgitud, et rahvajuttudes leidub kaks joont, millest esimene, päevase töö öösine hävitamine, leidub ka Meklenburgi muistendeis, viimane koguni Vana-Kreeka muistendivaras. Ka Kadmosele andis Delfi oraakel nõu järgneda veisele ja seal, kus see maha heidab, ehitada Teebai linn. Ka sööma läks Töll alati koju ja oli juba tagasi, kui tema abilised alles sõid. «Mis,» hüüdis ta siis, «teie laiskvorstid ja päevavargad, kui kaua te sööte! Ma käisin kodus Sõrves, pidasin oma söömaaja, olen jälle tagasi, ja teie ikka veel sööte. Kiiresti tööle, teie vedelejad!» Ühel päeval töötas ta kiriku katuse harjal, seal hüüdis talle poeg Käärmalt, kus ta juhtis kiriku ehitamist: «Isa, sinu kirikutorn on viltu!» Siis sai Töll vihaseks, hoidis ühe ninasõõrme kinni ja tahtis sel kombel poja ehitust ümber puhuda [141]. Aga see oli ettevaatusest kirikule mõned kaitsesambad ette ehitanud, sellepärast isa ettevõte äpardus. Mõned naised ligidalt Linnaka külast puhkesid selle üle valjusti naerma. Selle üle vihastus Töll uuesti ja hüüdis neile kirikukatuselt: «Oodake, ma teile näitan, teie järeletulijad peavad veel seda mäletama!» Sellest ajast peale on kirikuküla rahval kuni tänapäevani imelik pehme kõnelemine. Kui aga Töll asus kiriku siseehitusele, sobitas ta võlvi mõlemale küljele naisepea hästi laialiaetud suuga, sest nad olid teda naernud [128 F]. Superintendent Winkleri teate järgi, on neist naisepeadest, «mille laialt avatud suud täitsid ventilaatori ülesandeid», «ainult kaks üsna hästi säilinud», teised «ajahambast puretud, on lubjaga üle tõmmatud». Peale selle leidub muistendikatkes Karja kiriku ehitamise kohta edasi. Lõunapoolne sammas annab kujutluse Töllu pikkusest. Üteldakse, et see olevat olnud nii kõrge, nagu tema pea seal ülal samba kallaku ääres kivist väljaraiutuna on kujutatud: 18 jalga [128 F]. Selle hiigelpea kohta kirjutab meile Superintendent Winkler. Veel mõne aasta eest oli mehepea hästi säilinud väljendusrikaste, ilusavormiliste näojoontega, nüüd aga suurte tükkide väljamurenemise tõttu moondunud tundmatuks. Muistendikatke lõpp kõlab: selle muistendi tõepärasust (s. o. Töllu kirikuehitamist) kinnitab suur kivihunnik Pamma mäel, sest seda nimetatakse kuni tänase päevani Kirikumäeks. Algselt oli meie kirikul torn, mis aga pidi maha kistama meresõitjate hädaohtu saatmise pärast ja uuestiehitamist pole kuni tänase päevani lubatud, sest kirik seisab liiga kõrge mäe otsas. Nii jutustavad veel mõned vanemad inimesed ja mahutud, senipüsinud nähtavad märgid kinnitavad selle loo tõepärasust [128 F]. Ka Mustjata kirik (peab ütlema kabel, sest Mustjala oli kuni 1650. aastani Kihelkonna filiaaliks) on Töllu ehitatud, nagu Kihelkonna kirik tema poja poolt. Et see oli palju suurem ja ilusam, pahandas isa, mis pojale, kes tundis isa murdmata meelt, muret tegi. Ohe miili kauguselt künkalt paiskas Töll võimsa graniitrahnu kiriku pihta, aga tabas ainult torni ja see varises maha. Sellepeale ehitas poeg vormitu, madala kellatorni sinna kõrvale, kus see veelgi seisab ja Saaremaa ilusamaid kelli varjab [134 B]. Kui Töllu poolt tagaaetud vanapoiss oli merre uppunud, tuli tema poeg Kurit (kelle nimel naised armastavad vanduda, kuna mehed ikka isa nime juurde jäävad) Saaremaale, et isa saatuse kohta teateid saada, sest selle ebatavaliselt kauane ärajäämine oli allmaailma erutanud [120 B]. Kui ta isa surmast oli kuulnud, samuti ka sellest, et juba on kirikuid ehitatud, milledest Kihelkonna oma palju kasutatakse, siis lõi temas viha lõkkele kõigepealt kristluse vastu ja ta otsustas teha sissepääsu sellesse kirikusse võimatuks kahe, mõlema ukse ette kantud kaljurahnuga [19]. Et need kivid aga pidid olema nii suured, et ühegi inimese jõud ei suudaks neid kohalt nihutada, hakkas ta otsima. Köiguste karjamaalt leidis ta küll seesuguse, aga ta ei pidanud seda kohaseks, sest et Töllu naine oli seda puudutanud [44]. Lõpuks leidis ta Ansekülale kuuluvalt Kriimi saarelt kaks säärast hiiglarahnu, nii suured kui saun. Selleks määratud ööl jõulu eel asus ta teele Kihelkonna poole. Lümanda ligidal kuulis ta keskööl kukelaulu: «Võtke kivikandja kinni!» Väiksem kivi kukkus maha. Ta tahtis seda küll kinni haarata, kuid siis kires kukk teist korda: «Võtke kivikandja kinni!» Kivi jäi maha. Hirmunult ruttas Kurit edasi, et sulgeda vähemalt ühegi ukse. Siis kires jälle üks kukk: «Võtke kivikandja kinni!» Hirmu pärast kukkus tal maha ka teine kivi; siis jättis ta oma ettevõtmise pooleli [18 B]. Vaen kristluse ja mõlema ehitaja vastu pöördus nüüd aga kahe kabeli ehitamise vastu, mille isa ja poeg olid enda peale võtnud Kärlas Paadla ligidal ja Kihelkonnal Lümanda läheduses kõrgendikul, seda kutsutakse veel praegu Kabelimäeks [133]. Et aga nende kabelite ehitamisel päevane töö öösi lõhuti, jätsid nad ehituse pooleli. Mõlemas kohas on alusmüüri veel tunda. Siia lisatagu meie märkus, et need kabelid, nagu kõik muudki katoliku ajast pärinevad, hävitati 1691 rootsi Landeshöfdingi Oerneklowi käsul, sest seal toimetati salaja ebausukombeid. Teisiti tegi Töll Kärla kiriku ehitamisel. Et end Kuriti õeluse eest kaitsta, rakendas ta kaks musta kaksikutena sündinud härga ette, pani neli nurgakivi vankrile ja laskis loomad omapead minema. Nad läksid läbi Kärla jõe ja jäid selle kaldajärsakul liivatasandikule seisma. Seal kerkis kirik ilma mingi takistuseta [vrd. lk. 70, P. Süda, Suur-Töll]. Nii nagu Töll, teada saades, et tema poja ehitus Kihelkonnal olevat toredam kui tema oma Mustjalas, kadedusest tahtis Kihelkonna kirikut purustada [134 B], nõnda tärkas temas seesama tundmus, kui ta kuulis, et tema venna Leigri ehitus Käinas olevat uhkem kui tema poolt ehitatud Karja kirik. Ometi ei läinud ta Hiiumaale, vaid otsustas Saaremaalt purustada Käina kiriku. Kui ta oli varvastele tõusnud, et üle metsade kiriku asupaika välja selgitada, paiskas ta kaljurahnu minema. Aga liginev vanadus oli tema jõudu juba kahandanud, kivi kukkus merre Hiiumaa kalda ligidale, kus ta praeguseni on tuttav Töllu kivi nime all [7 A]. Anseküla künkalt võis ta selge ilmaga näha kaht erineva mõjuga kohta: Abruka saar, mida ta heameelega külastas kui pähklirikast kehta, vasakul sellest aga võõra rahva poolt ehitatud loss. Kord tahtis ta selle tugevust proovida, kusjuures ta kogu jõuga vastu tahutud kividest ehitust rõhus, aga see ei vankunud, ainult kahes kohas nihkusid kivid veidi tagasi [156 A]. Sellega on antud üleminek tema elulõpule, mille kohta Ansekülas on säilinud kaks muistendit. Lõuna pool Salme jõge käib see nõnda. [169, 174 B.] Töll oli parajasti Kärlas, kui saadikud Salmest talle teate tõid vaenlaste sissetungist Sõrve. Sõjamehed olevat küll juba valmis, aga vastupanuks liiga nõrgad, sellepärast paluvad nad tema abi. Ehkki oli juba õhtu, läks ta kohe teele, ja nimelt kiiruse pärast otsejoones ühte tallu Tirimetsas, kus ta öö magas. Varahommikul ärgates märkas ta alles, et ta teelemineku rutuga oli oma sõjariistad maha unustanud, sellepärast haaras ta talu härjavankri ja tõttas minema. Salme jõe äärde jõudes oli lahing Maasi nõmmes juba alanud. Heitnud kohe pilgu üle vaenlase poolt valmistatud veresauna, tormas ta kõige tihedamasse vastaste summa ja hakkas härjavankrit nii tugevasti ringi keerutama, et surnuid oli maas nagu loogu. Siis tabas teda õnnetus; vankri mõlemaid pooli koos hoidev pulk murdus ja tagarattad koos teljega lendasid kuni mereni, paisates rannal veel sauna ümber. Ehkki see tema sõjariista edu vähendas, võitles ta siiski vapralt edasi. Siis murdus ka vankri aisa kinnihoidev pulk, mistõttu eesrattad koos teljega üle Salme jõe lendasid, ühe tuuliku ümber tõukasid ja Järve talu juures tüki metsa maha viisid ning maapinna nii üles kiskusid, et sinna järv tekkis [112]. Ainult ais jäi talle veel sõjariistaks; siis murdus ka pulk selle otsas ja ais libises tal käest. Kui ta nüüd maha kummardus, et seda jälle üles tõsta, lõi üks vaenlane mõõgaga tal pea maha. Tema aga tõstis maast pea üles, võttis kaenlasse ja lahkus lahinguväljalt. Vaevaliselt vedas ta end kuni Anseküla ja Kärla piirini, seal ütlesid jalad üles, ta langes maha ja maeti samasse paika [174 B, C]. Teade rahvuskangelase surmast täitis rahva meeli Sõrvest kuni Muhuni sügava leinaga. Märgitagu siin, et ansekülalased niihästi lõuna kui põhja pool Salme jõge lahinguvälja oma piiridesse asetavad. Põhja pool esineb Superintendent A. v. Schmidti poolt 1858. a. «Inlandis» avaldatud, ühe Tirimetsa vanataadi jutustatud muistend järgmisel kujul. [167 A.] Anseküla ja Kärla kihelkonna piiril Sörunömmes, kus veel praegu 10 leivaküpsetamiseks kasutatud vaenlaste laagri ahjukohta on näha, tekkis ühes sõjas lahing, milles Töll reheparrega tegi sellise veresauna, et kolmepäevane varss uppus vereloiku. See oli aga tema viimne võitlus ühe vaenlase mõõk lõi tal pea otsast, mispeale ta Kangromäelt reheparre sellise jõuga vaenlaste hulka paiskas, et see Kuressaare lossi ligidale Linnulahte püsti kukkus. Hobuse seljast võttis ta siis oma pea mõõga otsa ja ratsutas veel tüki maad edasi. Lehma lüpsev naine märkas peata meest ja hüüdis: «Häbi mehel ilma peata ratsutada!» «Peata ratsutada pole mingi häbi, küll aga on häbi naisel paljaste säärtega lehma lüpsta!»(Ka praegu peetakse Sõrves ebasündsaks naisteseelikute lühiduse tõttu end näidata ilma sukavarteta (s. o. pöidadeta sukad)). Verekaotusest jõuetuks muutunud, ei suutnud ta oma mõõka püsti hoida, pea kukkus selle otsast maha, tema ise aga kukkus mõni süld «emal maha ja maeti ka sinna. Tema viimne sõna oli: «Kui kunagi jälle sõda maal on ja teie end ise aidata ei saa, siis astuge hulgakesi minu hauale ja hüüdke ainult: «Töll, Töll, tõuse üles!» Siis tõusen ma üles ja aitan teid.» Kord tulid karjalapsed tema hauale ja hüüdsid ülemeelikult: «Töllu, Töllu, tõuse üles, vaen on maal!» Siis tõusis ta verest punaste kätega rinnuni ja küsis: «Kus on sõda?» «Muhus!» Ta vaatas enda ümber, ei näinud aga Muhus ega mujal maal suitsu tõusvat ega kuulnud sõjakära. Siis heitis ta pahasena jälle hauda ja ütles vihaselt: «Et meelega minu hauarahu on segatud, siis nüüdsest peale kurt, hoor ja vargus ei pea rahva seast ära kaduma, ja appihüüde peale ei tõuse ma enne, kui kadakas lehti kannab.» [167 A.] Siin-seal kõlab väljendus siiski teisiti, näit. «kuni okaspuu lehti ja lehtpuu okkaid kannab», «kuni Sikksaare lahes ader vagusid ajab», «kuni härjale veri põlvini ulatab». Tema hauana näidatakse Ansekülas üht kahe sülla pikkust ja ühe sülla laiust süvendit, mis tekkinud kaevamiste tagajärjel, seejuures pole küll leitud muud kui mõned hästi pikad luud [175]. Midagi samasugust kui seitsme Kreeka linna võitlus au eest olla Homerose sünnipaigaks, tekkis ka meie saarel Töllu haua pärast. See kihelkond, kus seitsme aastasaja järel ikka veel ühe aadlimõisa nimi hoiab alles mälestust mehest, kellel kunagi kuue maapealiku hulgas oli silmapaistev koht ühes Läänemere kaldal kardetud mereröövlite riigis, ei luba ansekülalastele au olla selle rahvuskangelase haua hoidjaiks, sest ka Pühas näidatakse tema hauda, viis sülda pikka süvendit [180]. Ka siin tõusis ta, nagu on üteldud Russwurmi muistendeis, üleannetute karjapoiste vallatu hüüde peale ja ütles: «Nõnda jälle ellu tõusta on mulle ainult üks kord lubatud. Nüüd võib kogu Saaremaa põleda, mina ei lase oma hauarahu enam segada.» [168.] Kuna aga Töll Anseküla muistendi järgi viimse tõendi oma hiiglajõust andis enne oma surma, sest et ta oma relva reheparre kaugele paiskas, tegi ta seda Püha muistendi järgi alles pärast surma. Siin aga oli see tema vägev mõõk, mis üle Kuressaare Linnulahte lendas, kus ta veel praegugi puhkavat [167 A]. Sellepeale langes ta jälle hauda tagasi, mille pikkuse ta oma hiiglakehaga täitis ja mis samal ajal tugeva raskuse hoo läbi sai viis sülda sügavaks. «Tõepoolest on süvendil ülalt seesugune väljanägemine, nagu oleks selle tekitanud hiidlik keha, kes heitnud siia maha, parem käsi toetatud pea alla.» Mõlemad hauapaigad leiduvad Mellini kaardil 1798. aastast nimetusega «Töllu haud». Siin pidi artikkel lõppema, aga õigel ajal tuli preili M. v. B. poolt veel lisa, mis meile teatab, et ka Kihelkonnal leiduvat Töllu haud, ja just mahajäänumas Saaremaa nurgas, nagu seda on Undva poolsaar oma täiesti omapärase rahvaga. Tagamõisa alal Tohku talu ligidal puhkab rahvuskangelane «ühe kõrge kivikünka» all. Ka seal räägib muistend nagu Ansekülas ja Pühas, ta olevat tõotanud jälle üles tõusta, .kui teda vaenlase poolt tekitatud häda ajal appi kutsutakse. Aga ka seal olevat ta laste üleannetu hüüde peale «äkki poole keha pikkuselt künkast üles tõusnud ja olevat, kui ta lapsi nägi hirmunult põgenevat, narritamisest vihasena heitnud hauda puhkama, et mitte kunagi enam tagasi tulla.»
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1Umbest tähendab Saaremaa murrakus "just" - M. Körberi märkus
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