1.gif
2.gif
3.gif
4.gif
5.gif
6.gif
7.gif
8.gif
9.gif
Die Erde entstand, die Art, wie wir leben, entstand,
auf der Erde wuchs grünes Gras hervor.
Als Nischke-pas hinblickte,
hatte sich seine Erdmutter verschönt
Gott gab der Erde noch
schwarzen Wald, dunklen Wald,
Nischke-pas sieht seine Erde an:
seine Erdmutter hatte sich verschönt.
Da denkt Nischke-pas:
es gibt keinen Holzfäller,
es gibt keinen Mäher der Wiese,
ohne Lese verfault der Wald,
ungemäht legt sich das Gras.
Nischke-pas sieht (es) und denkt:
"Halt, ich gebe der Welt
Menschenleben, Menschenvolk.
Zuerst sende ich das ersänische Volk,
zuerst sende ich die ersänische Sprache,
die ersänische Sprache, ersänische Lebensart."
Nischke-pas sandte das ersänische Volk.
Das Volk vermehrte sich sehr,
sie vermehrten sich zu sieben Dörfern.
Die Ersänen, sie leben, sieben Dörfer leben.
Die Ersänen begannen sich zu schlagen,
die Ersänen begannen zu streiten.
Warum schlagen sie sich und streiten?
Um Land schlagen sie sich und streiten.
Die Ersänen schlagen sich auch,
weil sie ihren Wald nicht teilen können,
weil sie ihre Wiese nicht mähen können.
Sie schlagen sich und streiten,
von ihrem Kopfblut vergiessen sie Bäche,
aus ihrem Kopfhaar drehen sie Seile,
aus ihren Knochen machen sie Hügel,
aus ihren Schulterblättern bauen sie Brücken,
aus ihren Rippen machen sie Geländer,
aus ihren Beinknochen schlagen sie Pfähle,
aus (ihren) zwei Händen machen sie Rechen.
Als die Ersänen zusammenkamen,
machten sie eine Dorfversammlung.
Als sie die Dorfversammlung machten,
sannen und sagten die Alten:
"Ihr Alten, ihr Brüder,
lasst uns jetzt auf rechte Weise tun,
lasst uns jetzt gesetzlich handeln!"
Eine Versammlung der sieben Dörfer machten
sieben Alte aus den sieben Dörfern.
Die sieben Alten begannen,
sie sinnen und sagen so:
"Wohlan, Brüder, wohlan,
lasst uns einen Herrscher über die Ersänen einsetzen,
lasst uns einen Führer der Ersänen wählen!
Wen wählen wir, Alte,
wen setzen wir als Herrscher über die Ersänen ein?"
Einer von den Ältesten spricht und sagt:
"Ihr Alten, hört!
Ich finde einen solchen Menschen.
Es gibt auf Erden eine Witwe,
die Witwe hat ein Kind,
einen Sohn, Kandratej.
Er ist am reichsten auf Erden,
unter dem Himmel ist er am wohlhabendsten.
Wohlan, Alte, wir wählen
zum Herrscher über die Ersänen den Sohn der Witwe.
Ein tüchtiger Mann ist Kandratej,
auf öder Steppe
pflügt Kandratej mit seinen Arbeitern."
Als die Alten sich aufmachten
zu dem Sohne der Witwe, zu Kandratej:
"Ihn, Älteste, werden wir fragen,
wir werden zu Kandratej gehen."
Sie gingen aus den sieben Dörfern,
die sieben Alten aus den sieben Dörfern.
Als sie in die Nähe kamen,
pflügte der Sohn der Witwe, Kandratej,
mit zwölf Pflügen.
Er hielt seine Pferde an,
Kandratej sagt:
"Heil, Älteste, heil euch!
Sagt, warum seid ihr gekommen!"
"Wir sind darum gekommen,
wir wollen dich fragen,
wir wollen (dich) zum Herrscher über die Ersänen wählen."
Kandratej sagt zu den Alten:
"Hört, ihr Alten!
Seht, ich stelle meinen Reinmachestock auf
der Reinmachestock war aus Apfelbaumholz
ich stelle ihn auf dem Rain des Ackerstücks auf.
Wenn er Stengel und Wurzel treibt"
Als er seinen Reinmachestock aufgestellt hatte,
sagte er zu den Alten so:
"Ich gehe pflügen,
Furchen auf dem Ackerstück herumziehen.
Wenn er bis ich zurückkehre, Wurzeln treibt,
an seiner Spitze Blätter treibt,
an den Zweigenden Äpfel hervorbringt,
dann bin ich euer Herrscher,
dann setzt mich zum Herrscher über die Ersänen ein!"
Als er eine Furche auf dem Ackerstück herumgezogen hatte,
als Kandratej zurückgekommen war,
trieb sein Reinmachestock Wurzeln,
trieb Wurzeln, belaubte sich,
belaubte sich, trug Äpfel.
"Wenn ich nun Herrscher über die Ersänen bin,
setzt in das Dorf einen Starosten,
legt auch Polizei (ins Dorf),
dann bin ich euer Herrscher,
dann mache ich euch Gesetze,
dann beginne ich euer Land zu teilen,
dann beginne ich euren Wald zu teilen."