Beym Gebranch des H. Abendmahls

Einige wann sie den gesegneten Wein etnpfangen haben, stellen sich als wolten sie den Mund wischen, und lassen dann etliche Tropffen in das Tüchlein, welches sie allezeit in den Händen zu halten pflegen, fallen, und brauchens hernach für krancke Augen, Ohren und andere Zufälle.

Auch haben Prediger wohl acht zu geben, dasz sie nicht, welches sie mehrmahlen zu thun pflegen, das gesegnete Brodt wieder aus dem Munde nehmen, und solches hernach zu ihren Zauberhändeln miszbrauchen.

Wie nicht weniger sich fürzusehen, weil sie zum öfftern den gesegneten Wein für krancke Ohren und Augen zu gebrauchen begehren, womit sie aber hernach ihre Zauberey treiben, dasz ihm solcher nicht gereichet werde.

Wann sie zum H. Abendmahl gewesen, gehen sie eher nicht als erst 3. Tage darnach in die Badstube.

Auch ziehen sie sich die folgende Nacht nicht aus, oder behalten zum wenigsten ihre Strümpffe an.

An dem Tage, an welchem sie zum heiligen Abendmahl gewesen, trincken sie sich gemeiniglich einen Rausch, und theils so toll und voll, dasz sie von ihren Sinnen nicht wissen; [welche gottlose Weise und teuffelische Gewonheit sonderlich vermittelst eyferiger und exemplarischer Bestraffung abzuschaffen man wol mit allem Ernst daran seyn möchte.]

Unterdessen halten sie es für Sünde an selbigem Tage Toback rauchen oder in die Nase nehmen.

Ihren Habit und Rüstung damit sie in der Kirchen gewesen behalten sie selbigen gantzen Tag steiff an, auch schlaffen sie an solchem Tage nicht.

Auch beobachten sie das, dasz sie für allen Dingen an dem Tage Butter mit Brodt essen müssen.